Es war der erste August.
Heute saßen alle mit ernster Miene um das große, golden schimmernde Ei herum versammelt. Es war eine wichtige Besprechung.
Die Mädchen applaudierten theatralisch.
Luzia setzte ihre Rede fort: "Heute weht kein Wind, doch magischerweise hängt unsere Fahne nicht schlaff am Mast. Heute ist ein besonderer Tag. Ihr spürt es auch, das sehe ich. Die Sonne scheint heute sehr stark und gibt dem Ei viele Strahlen. Hört gut zu! Das bedeutet folgendes: Es wird einen höllischen Knall geben. Von diesem Lärm werden wir alle in Ohnmacht fallen. Das Ei wird in eintausend Splitter zerspringen. Und es wird ein Lebewesen schlüpfen."
Die anderen wollten gerade applaudieren, da passierte auch schon, was Luzia gesagt hatte:
KRACH!
Und ein gigantischer Dinosaurier erschien. Er stieß einen ohrenbetäubenden Erleichterungsschrei aus und weckte damit Luzia.
Luzia rappelte sich schnell auf und weckte die anderen aus ihrer Ohnmacht. Dann stellte sie sich auf und blickte zu dem Kopf des Dinosauriers empor. Der Dinosaurier war mehrere Meter groß. "Dinologastro!", rief sie. (Dinologastro bedeutet auf Lateinisch "Dinosaurier großer Magen). "Er ist aus seinem besonderen Ei geschlüpft!", rief Luzia noch.
Mit seinen großen Augen sah Dinologastro auf Luzia und die Mädchen herab. Nach einer absolut stillen Minute sagte er mit seiner tiefen, ungeheuren Stimme: "Ich erkenne euch wieder. Ihr seid Luzia, Zara, Ina, Elena, Anja, Sofie und Nuya, die Mädchen aus meinem magischen Traum. Dort habe ich euch genauso gesehen, wie ihr jetzt hier vor mir steht."
Luzia sah dem großen grünen Dinosaurier in die sanften, braunen Augen.
Plötzlich erschien ein Regenbogen hinter Luzia, Dinologastro, Anja, Sofie, Zara, Ina, Elena und Nuya. Er verriet, dass alle Wünsche von den Inselbewohnern in Erfüllung gehen werden! Da ging ja auch schon einer von Luzia in Erfüllung und einer von Nuya und einer von Ina und einer von Elena und einer von Zara und einer von Sofie und eine von Anja! Und noch einer von Nuya und noch zwei von Ina und noch einer von Sofie und noch drei von Zara und noch zwei von Anja und nich vier von Elena! Und noch einer von Luzia ging in Erfüllung und noch einer und noch einer! Und dann noch einer von Elena und fünf von Luzia und noch drei von Anja und acht von Sofie und noch zwei von Ina und sechs von Elena und noch sieben von Nuya und zehn von Zara! Und noch alle restlichen Wünsche der Menschen der Insel, die sie gerade hatten! Und dann plötzlich noch fünfzig von Dinologastro!
Ein paar Tage später hatte sich der junge Dinosaurier schon gut bei den sieben Menschen eingelebt und sie fanden ihn völlig normal. Es stellte sich heraus, dass er sehr von Nutzen für die Menschen war. Zum Beispiel war es praktisch, dass man jederzeit auf seinen Kopf klettern konnte und dann die gute Aussicht genießen konnte. Außerdem war Dinologastro sehr sanftmütig und überhaupt nicht temperamentvoll, das heißt, er brauste nicht schnell auf. Das war ein sehr großer Vorteil an ihm. Und wenn etwas nicht aufgegessen wurde, konnte man ihm die Reste geben, natürlich nur die vegetarischen, er war schließlich ein Pflanzenfresser. Alle mochten den Dino sehr gerne und kletterten auch gerne auf seinen Rücken, um dort einen guten Sitzplatz zu haben. Das allerselbstverständlichste an ihm war, dass er menschlich reden konnte, das konnten die Schwäne auf dem Wundersee oder die Riesenschmetterlinge auch. Kurz, auf der Traum-Insel konnten die meisten Tiere sprechen. Sonst könnten die Riesenschmetterlinge ja auch gar nicht von ihren Reisen berichten und den sieben ausführlich jedes Detail erzählen. Es war schon sehr gut so, wie es war.
Die Riesenschmetterlinge hatten erzählt, dass ihr nächstes Reiseziel Amazonien wäre, ein sehr großes Land im Amazonas, das aber kaum ein Mensch kannte. Es war auch nur sehr dünn besiedelt und dort lebten (laut Risotto) allerlei merkwürdige Tiere.
In Regenbogen-Land war es sehr schön gewesen, hatten die Riesenschmetterlinge gesagt. Dort gab es jeden Tag einen regenbogen und alles war bunt. Viele Gefahren gab es dort auch nicht, nur die tollwütigen Todes-Nashörner, die aber sehr selten waren und eingentlich auch nicht richtig böse. Sie bewachten aber streng ihr Revier und wurden völlig tollwütig, wenn man in ihr Revier eindrang oder sie reizte. Sie lebten aber in sehr abgeschiedenen Waldregionen, wo sich sowieso kaum jemand hinwagte.
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