Samstag, 28. September 2024

Kapitel 2: Sommer = Sonne, Strand...

Es war ein schöner Sommermorgen. Die Sonne strahlte am tiefblauen wolkenlosen Sommerhimmel.
Luzia hängte gerade Wäsche an der Wäscheleine auf und summte dabei ein Lied, das so ging: "Hurra, der Sommer ist da, er ist endlich gekommen, er hat die Frühlingsberge erklommen. Hurra, der Sommer ist da..." und so weiter.
Zara und Anja bereiteten das Frühstück zu, während Sofie Äpfel pflückte und in einen Korb legte, Ina die Pieksichkeit der Kakteen prüfte und Nuya und Elena die Entenküken beobachteten.
Nach einer Weile war das Frühstück fertig. Zara und Anja holten Luzia, die gerade fertig mit dem Wäsche-Aufhängen geworden war. "Frühstück!", rief sie und alle kamen.
Es gab ofenfrische warme Brötchen mit leckeren Marmeladen, Honigen, Cremes, Schinken, Salamis und Käsen. Dazu gab es Kakao aus dem Kakaobrunnen, Herzpflanzen-Salat mit Melonen-Stückchen und Bonbons.

Nach dem Frühstück gingen alle an den Strand und sammelten Muscheln. Richtig viele gab es!


"Oh!", rief Ina plötzlich. "Ich habe Rocheneier gefunden, hier!"
"Wir haben total Glück, so was findet man nicht oft", sagte Luzia. "Aber auf unserer Traum-Insel ist eben alles möglich."
"Ich hab aber noch mehr gefunden!", rief Ina aufgeregt. "Ich hab nämlich noch eine Seepocke gefunden, eine richtige coole große Seepocke!"
"Cool", murmelte Nuya und lächelte ein bisschen neidisch.
"Was ist eigentlich eine Seepocke?", fragte Sofie. "Ist das dieses löchrige verschnörkelte im Wasser lebende Dingsdabumsda? Das hab ich, glaub' ich, auch mal gesehen, als ich mit Anja schwimmen war."
"Ja, genau das ist eine Seepocke", antwortete Ina. "Da, da hab ich die Seepocke. Du kannst sie dir angucken."
Inzwischen hatte Luzia den Sonnenschirm aufgebaut, darunter sieben Liegestühle platziert und die Limonade aus ihrem Rucksack geholt. "Kleine Pause mit Erfrischung!", sagte sie, doch alle waren in ihre Gespräche vertieft und hörten sie nicht.
"Wer will eine Erfrischung?", schrie Luzia noch einmal, diesmal extralaut. Jetzt wurde ihre Stimme gehört.
Alle (darunter auch Luzia) ließen sich unter dem Sonnenschirm auf den Liegebänken nieder und tranken Limonade. Schon bald waren viele von ihnen eingeschlafen und träumten ihre Träume. Nur Luzia, Nuya und Anja und Sofie, die Zwillinge, waren noch wach.
Plötzlich weckte ein lautes Donnergrollen die Schlafenden und riss sie aus ihren Träumen.
Nuya kreischte laut auf und schlug die Augen weit auf.
"Was war denn das jetzt für ein Geräusch?", fragte sich Elena, die gerade aus dem Schlaf geschrickt war, und sah erschrocken in den von grauen Wolken verdüsterten Himmel.
"Das ist nur ein ganz kurzes Sommergewitter. Kein Grund für Panik, das ist total normal", beruhigte Ina Elena, musste sich aber selbst bemühen, ruhig zu bleiben.
"Schnell, macht euch so platt wie möglich! Hohe Gegenstände ziehen den Blitz an!", rief Luzia mit Schweißperlen auf der Stirn.
Alle gehorchten widerspruchslos, aus Angst, vom Blitz getötet zu werden. Und schon wenige Sekunden darauf zuckte ein Blitz am verdunkelten Himmel und schlug ganz in der Nähe des Sonnenschirms ein.
Von großer Angst gefesselt, zitternd und schwitzend lagen alle regungslos auf ihren Liegebänken. Doch irgendwie spürte eine nach der anderen, dass ihr das Gewitter gefiel. Auf der Traum-Insel war eben einfach alles fantastisch, selbst ein Gewitter!
Dunkle Wolken bewegten sich über der Trauminsel und regneten sich langsam herab.
Als alle sich wieder gesammelt hatten, sagte Zara: "Ich gehe jetzt mal Kaktusfeigen sammeln."
"Mitten im Regen? Das ist aber echt verrückt! Aber okay", sagte Nuya kritisch.
Aber Zara war schon fort und kam kurz darauf mit vollen Händen zurück. Alle nahmen ihre Liegestühle und rannten ins Haus.
Zara legte die Kaktusfeigen auf Teller, damit die anderen sie essen konnten.
Luzia machte Waffeln.
Sofie kochte aus den Äpfeln, die sie am Morgen gepflückt hatte, Apfelmus. Den konnten sie dann auf die Waffeln schmieren.
Anja stellte Haselnuss-Nougat-Creme her, sozusagen Nutella ohne Palmöl.
Ina kochte Kakao aus dem Brunnen.
Elena backte Fische, die sie im Frühling geangelt und lange im Kühlschrank gelagert hatte, für das Abendessen.
Nuya stand still und fast verstört am Fenster und sah hinaus.

Bald war das Mittagessen fertig. Es schmeckte allen sehr gut, denn alle mochten Waffeln mit Apfelmus oder Nuss-Nougat-Creme, Kakao und Kaktusfeigen. Es waren noch ein paar Bonbons vom Frühstück übriggeblieben. Die wurden alle gelutscht. Luzia hatte einen Karamellbonbon, Nuya Kirsche, Zara Himbeere, Ina Waldfrucht, Elena Birne, Anja Melone und Sofie Maracuja.
Nach dem Mittagessen machten alle unterschiedliche Sachen. Anja und Sofie setzten sich in den Regen vor das große goldene Ei, das ständig wuchs, super mysteriös war, manchmal nachts seltsame knirschende Töne von sich gab und dessen Geheimnis niemand kannte und niemand zu lüften wagte. Die beiden Zwillinge diskutierten lange über das Ei und dachten sich allerlei fantastische Wesen aus, die aus ihm schlüpfen könnten.
Ina und Elena schwammen im Ozean und machten eine Challenge: Wer mehr Seepocken finden würde! Bei der ersten Runde gewann Ina, bei der zweiten hatten sie Gleichstand, bei der dritten gewann wieder Ina, bei der vierten gewann knapp Elena, bei der fünften hatten sie wieder ein Unentschieden und bei der sechsten waren sie beide so aus der Puste, dass keine von ihnen mehr als eine Seepocke fand.
Luzia zog sich in den Garten zurück und las ein Buch mit wasserfesten Seiten. Es war eine spannende Geschichte über zwei Kinder, die auf einer einsamen Insel lebten und eines Tages im Traum im Ozean schwammen, bis sie das Ufer einer wundervollen Träume-Insel erreichten, die unbewohnt war.
Zara kletterte auf einen seltsamen Kaktus-Baum, der nur auf der Traum-Insel zu finden war und herzförmige Blätter hatte.
Nuya beobachtete mal wieder die Entenküken und fütterte sie mit altem Brot.
Am Abend aßen sie das Abendessen: Fisch von Elena und für Ina und Nuya, die auch nicht gern Fisch aß, übriggebliebene Waffeln und Pizza.

In der Nacht schliefen alle tief und gut und träumten viele frohe Träume.

💙

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kapitel 12: Die neue Quelle

Heute schlief Dinologastro bis fünf Uhr nachmittags. Niemand wollte ihn wecken. Nach seinem Schlaf hatte sich Dinologastro - oh! - in einen ...