Samstag, 28. September 2024

Kapitel 3: Abends

Wie so oft versammelten sich auch heute Luzia, Zara, Nuya, Anja, Sofie, Ina und Elena am Lagerfeuer, redeten ein bisschen, brieten Stockbrot und genossen den Abend. Das war einer von den Lagerfeuer-Stockbrot-Geschichten-Abenden. Es gab nämlich auch ganz andere Abende. Manchmal zum Beispiel gingen die Bewohner der Traum-Insel nämlich zum Beispiel auch zum Wundersee, der abends immer besonders schön funkelte, und fütterten dort die netten Schwäne, die sich darüber immer freuten.
Oder sie wanderten zu den Palmenwäldern im Osten der Insel und genossen dort ihre letzten Stunden, bevor sie zu Bett gingen und einschliefen.
Manchmal kam es auch vor, dass sie das rätselhafte goldene Ei bewunderten und sich Geschichten zu seiner Entstehung und den Lebewesen, die aus ihm schlüpfen mögen, ausdachten. Diese Abende waren immer besonders spaßig für alle.
Dass sie abends unter freiem Himmel einfach zelteten, war, obwohl es selten vorkam, auch sehr spaßig, aber dann bestand immer die Gefahr, dass jemand schlafwandelte und aus Versehen in einen Kaktus hineinlief, deshalb vermied Luzia nach Möglichkeit so viel wie möglich das Zelten. Viel Spaß machten die Abende trotzdem.
Oft passierte es, dass Luzia, Nuya, Zara, Anja, Sofie, Ina und Elena keine Ideen hatten. Dann betrachteten sie meistens einfach den Sonnenuntergang und fantasierten vor sich herum oder sie blieben im warmen Haus, vor allem wenn Winter war. Dann bastelten sie meistens Weihnachtsgeschenke für die anderen.
Ganz selten aber war der Fall, dass alle zusammen feierten, zum Beispiel das Kakao-Fest zum Jubiläum des Kakaobrunnens. Doch es kam gerade oft genug vor, dass niemand sagen konnte: "Mir ist so langweilig. Wir haben schon so lange kein Fest mehr gefeiert." Solche Festabende waren immer sehr lang, viele Feste gingen bis tief in die Nacht, bis alle so müde waren, dass eine nach der anderen ins Bett ging. Luzia, die Erwachsene, blieb immer am längsten wach.
Also, die Abende auf der Traum-Insel waren und bleiben immer sehr schön. Aber welcher dieser vielen schönen Abende am besten war, das weiß bis heute noch kein einziges Lebewesen.
Doch das war noch nicht alles! Schluss mit Abenden ist noch längst nicht, nein, nein, nein! Zum Beispiel von den häufigen Waldspaziergängen oder den Begegnungen mit den niedlichen Pilzmännchen, die einen in ihre Häuschen einladen, habt ihr bestimmt noch nichts gehört!
Manchmal fuhren Luzia, Nuya, Zara, Anja, Sofie, Ina und Elena abends auch mit ihrem kleinen Kanu weit hinaus aufs Meer und begleiteten die Sonne in ihr Bett, die Berge.
Auch kam es vor, dass sich die sieben, wenn sie gerade alle nicht so recht wussten, was zu tun war, einfach zu den Büchern und Kissen in die gemütliche Briefe-Ecke gesellten. Dort konnte man fremde Briefe empfangen und genügend Bücher zu lesen gab es dort auch. Und ohne Ende Kissen.
Öfters spielten die Freunde auch mit den Riesenschmetterlingen, wenn diese von ihren aufregenden Reisen zurückkamen und davon auch gleich erzählten. Auf die Geschichten des Riesenschmetterling-Anführers Risotto waren die sieben immer besonders gespannt, da diese am spannendsten waren und er eine supergute Technik zum Erzählen hatte, dass es immer sofort richtig aufregend wurde und die Insel-Menschen sich sofort in den Bann der Geschichte mithineingezogen fühlten. Außerdem war Risotto besonders bunt und riesig und hatte die schillerndsten Flügel unter allen Riesenschmetterlingen. Er war auch sehr gesprächig.

Eines Tages gab es eine Sonnenfinsternis und es war den ganzen Tag lang Abend. Das war sehr toll für Luzia, Nuya, Zara, Anja, Sofie, Ina und Elena. An diesem Abend-Tag waren alle ganz fröhlich und niemand war schlecht darauf.
Und an einem anderen Abend flog ein prächtiger Falke über die Traum-Insel und danach regnete es auch noch Süßigkeiten, von denen sich die sieben dann den ganzen Abend lang ernähren konnten. Und an noch einem anderen Abend hagelte es Donuts, Berliner und Krapfen. Es gab so viele von ihnen, dass die sieben ein Wettessen veranstalteten! Luzia gewann. Sie hatte ja auch den größten Mund, die größten Zähne und den größten Magen. Es machte aber so großen Spaß, dass niemand das unfair fand und ihr den Sieg übel nahm. Der Abend verging sehr schnell und fix kam der nächste Abend auch schon!
Abend um Abend verging und so verging auch Monat um Monat und Jahr um Jahr. Schon als Nuya, Zara, Anja, Sofie, Ina und Elena erst drei Jahre alt gewesen waren, hatten die Abende so viel Spaß gemacht. Sie waren sogar manchmal das beste am Tag. Natürlich konnte man das nicht immer so sehen. Viele Tage machten nämlich auch unglaublich viel Spaß, auf der Traum-Insel machte eben immer alles ganz viel Spaß, selbst ein Gewitter, wie ihr vielleicht schon erfahren habt, liebe Leser.

Aber nicht nur Tage und Abende waren spaßig, nein, auch Nächte. Die Träume von Luzia, Anja, Sofie, Nuya, Zara, Ina und Elena waren nämlich genauso schön, witzig und wundervoll, wie ihr reales Leben. Manchmal hatten manche von den sieben sogar das Gefühl, dass sie gar nicht geträumt hatten, sondern ihre Träume wirklich erlebten. Wer weiß, auf der Traum-Insel war alles möglich, selbst die unrealistischsten und magischsten Dinge. Vielleicht gab es auf der Traum-Insel ja auch keine richtige Abtrennung zwischen Träumen und Realität, aber wer weiß das alles auch schon so genau...

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